Wie andere LĂ€nder Weihnachten feiern
WeihnachtsbrÀuche weltweit
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In vielen LĂ€ndern gibt es ganz eigene Traditionen an Weihnachten â unter ihnen auch der ein oder andere ungewöhnliche Aberglaube. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf andere LĂ€nder der Welt und ihre (teilweise ungewöhnlichen) WeihnachtsbrĂ€uche.
Inhaltsverzeichnis:
â Von Weihnachtsmann bis Weihnachtskatze: WeihnachtsbrĂ€uche weltweitÂ
â WeihnachtsbaumÂ
â MistelzweigeÂ
â VĂ€terchen Frost
â Andere (ungewöhnliche) BrĂ€uche zu WeihnachtenÂ
  â Wie feierst Du Weihnachten?Â
Von Weihnachtsmann bis Weihnachtskatze: WeihnachtsbrÀuche weltweit
Woher kommen eigentlich all die BrĂ€uche, die wir ganz selbstverstĂ€ndlich rund um die Weihnachstfeiertage ausfĂŒhren? Und welche Traditionen gibt es in anderen LĂ€ndern? Wir klĂ€ren auf und geben Einblicke in die verschiedenen Weihnachtstraditionen weltweit.
Deutschland: Weihnachtsbaum
Zu Weihnachten einen Christbaum aufzustellen, der mit Lichterketten und Schmuck verziert wird, ist weltweit ein bekannter und beliebter Brauch. Meist wird der Nadelbaum zwischen dem ersten Advent und Heiligabend aufgestellt und bleibt oft bis zu den Heiligen Drei Königen (6. Januar) stehen. TatsĂ€chlich wurde die Tradition erstmals um 1419 in Freiburg erwĂ€hnt. Damals handelte es sich aber um einen Gabenbaum fĂŒr die Armen, an dem kein Christbaumskugeln hingen, sondern Ăpfel, NĂŒsse oder PapierblĂŒten, die die Kinder abschĂŒtteln durften. Der heute bekannte, geschmĂŒckte und in der Wohnung stehende Tannenbaum verbreitet sich im 17. Jahrhundert vom Elsass aus, war aber lange eher in adligen und höfischen Kreisen bekannt. Die Idee, immergrĂŒne Zweige aufzuhĂ€ngen, ist ĂŒbrigens bereits seit römischer Zeit bekannt: Mit Lorbeerzweigen, die von auĂen an HaustĂŒren angebracht wurden, wollte man sich vor Gefahren schĂŒtzen. Daran glaubte man auch im mittelalterlichen Deutschland, nutzte aber heimische Wacholder, Mistel, Fichte oder Tanne.
Schweden: Weihnachtsessen
Ein Festtagsessen ist nicht nur in Schweden ĂŒblich, auch in anderen LĂ€ndern gehört es dazu, am 25. und 26. Dezember ein besonderes Weihnachtsessen aufzutischen. In Schweden gibt es zum âJulbord" (dt. Weihnachtstisch) unter anderem Weihnachtsschinken, eingelegten Hering oder âJanssons Versuchungâ. Dabei handelt es um einen Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebeln, Anchovis und Sahne. Ăbliche GetrĂ€nke sind Weihnachtsbier (schw. julöl) oder GlĂŒhwein (schw. glögg). Ăhnlich wie beim Kartoffelsalat mit WĂŒrtschen, der in vielen deutschen Haushalten am 24. Dezember auf dem Tisch steht, variieren auch die Rezepte fĂŒr das âJulbord" von Familie zu Familie. Gemeinsam haben viele Weihhnachtsessen weltweit, dass es sich um einfache Gerichte handelt, die es heute in jedem Supermarkt gibt, die vor hunderten Jahren allerdings in vielen Haushalten Luxus waren.
Russland: VĂ€terchen Frost
In Russland, WeiĂrussland und der Ukraine, aber auch in Serbien, Tschechien oder Slowenien bringt nicht der Weihnachtsmann, sondern VĂ€terchen Frost die Geschenke. Mit langem, weiĂen Bart, eisgrauem Pelzmantel, begleitet von seiner Enkelin Snegurotschka (dt. Schneeflöckchen) beschenkt er Kinder in der Nacht vom 31. Dezember. Weihnachten, wie wir es kennen, im Familien- und Freundeskreis, wird in erst am 6. Januar gefeiert â wenn VĂ€terchen Frost sein Werk lĂ€ngst vollendet hat. Und der Weihnachtsmann? Wie wir ihn kennen, rundlich, mit weiĂem Rauschebart, rotem Mantel, Geschenkesack und Rute, ist er eine Erfindung der Coca-Cola Company, die ihn ab 1931 in Werbekampagnen darstellte. Die Idee des gabenbringenden Mannes geht aber bis ins 4. Jahrhundert auf die europĂ€ischen Legenden um den Hl. Nikolaus von Myra zurĂŒck.
USA: Mistelzweige
Steht man unter einem Mistelzweig â so will es der Brauch â soll man sich kĂŒssen. Doch was hat es damit auf sich? Der Mistelzweig ist die heilige Pflanze der Frigga, der germanischen Göttin der Liebe. Der Sage nach soll sie Angst um den Tod ihres Sohnes Balder gehabt haben und alle Elemente, jedes Tier und jede Pflanze gebeten haben, ihm nichts anzutun. Sie hatte allerdings eine Pflanze, die Mistel vergessen, aus der Loki, Gott des Bösen, eine Pfeilspitze herstelle und Balder umbringen lieĂ. Tage lang bemĂŒhten sich alle, ihn zurĂŒck ins Leben zu holen. Letztendlich gelang es Frigga selbst, als sich ihre TrĂ€nen in perlenartige weiĂe Beeren verwandelten â die des Mistelzweiges. Lange Rede, kurzer Sinn: Es heiĂt, dass Menschen, die unter einem Mistelzweig stehen und sich kĂŒssen, kein Schaden zustoĂe.
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Andere (ungewöhnliche) BrÀuche zu Weihnachten
Andere LĂ€nder, andere BrĂ€uche â das gilt auch fĂŒr Weihnachten. Bei unserer Recherche stolperten wir ĂŒber drei besondere (etwas ungewöhnliche) WeihnachtsbrĂ€uche und eine Weihnachtskatze, die wir niemandem vorenthalten wollen:
Norwegen: Hexen und Besen
In Norwegen gibt es den Aberglauben, dass in der Weihnachtsnacht Hexen und Geister in HĂ€user einkrehren und nach Besen suchen, mit denen sie wild umherfliegen und fĂŒr Chaos sorgen. So verbannen aberglĂ€ubische Menschen in Norwegen alle Besen und Wischmopps aus dem Haus. Auch in Italien gibt es Hexen, hier allerdings bringen sie braven Kindern Spielzeug und SĂŒĂigkeiten. Wer ungezogen war, bekommt Kohle und Asche geschenkt. Der Legende nach wollte die Hexe Befana dem neugeborenen Jesu-Kind Geschenke bringen, habe aber den Weihnachtsstern verpass und sei zu spĂ€t losgeflogen. Das Fest der Befana wird daher erst am 5. und 6. Januar gefeiert.
Island: Die Weihnachtskatze
In vielen LĂ€ndern gibt es rund um Weihnachten oft nicht nur Weihnachtsmann und Christkind, die die Geschenke bringen. Auch gibt es böse Gestalten wie Knecht Ruprecht oder Krampus, die ungezogene Kinder schon das ganze Jahr ĂŒber daran erinnern sollen, brav zu sein, um an Weihnachten nicht bestraft zu werden. In Island nimmt diese Funktion JĂłlakötturinn ein, die Weihnachtskatze. Was niedlich klingt, ist eigentlich sehr verstörend, denn sie frisst unartige Kinder. Um genau zu sein, frisst die Katze der Legende nach die Menschen, die es nicht geschafft haben, rechtzeitig zum Fest ihre Schafe zu scheren und die Wolle zu Kleidung zu verarbeiten. Der Glaube hĂ€lt schon seit dem 19. Jahrhundert als Erinnerung daran, fleiĂig zu sein â und wird wohl bis heute von islĂ€ndischen Eltern dafĂŒr genutzt, Kinder ans Bravsein zu erinnern.
Slowakei: Weihnachtspudding
Der englische Black Puddinng aus Blutwurst war gestern! In der Slowakei gibt es den Loksa-Pudding mit hellseherischnen FĂ€higkeiten. Der Pudding in allen Geschmacksrichtungen und -konsistenzen ist eine beliebte Nachspeise zu Weihnachten. Traditionell wird er vom Ă€ltesten Familienmitglied mit einem Löffel an die Decke geworfen. Es heiĂt, je mehr Pudding an der Decke kleben bleibt, desto mehr GlĂŒck wird der Familie passieren. Auch in Teilen der Ukraine ist diese Weihnachtstradition gelĂ€ufig.
Weihnachten: Fest der Liebe
Ob in Deutschland, Norwegen oder Island: Ein Weihnachtsbrauch ist ĂŒberall auf der Welt immer gleich. GrundsĂ€tzlich geht es immer darum, dass Weihnachten ein Fest der Liebe ist. Es geht um ein gemĂŒtliches, besinnliches Miteinander im Familien- und Freundeskreis â etwas, das das restliche Jahr ĂŒber oft viel zu kurz kommt. Frohe Weihnachten!
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